Regionale und ökologische Ernährung
Ökologische Ernährung aus der Region – wie entstand diese Bewegung? In der Anfangsphase war ökologischer Landbau eine Gegenbewegung zur zunehmend technisierten Agrarwirtschaft. Durch den Einsatz von Technik und Chemie wurde versucht, immer höhere Erträge zu erzielen. Nicht immer zum Vorteil der Umwelt. Das führte in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Aufkommen der Bio-Landwirtschaft. Ackerbau und Viehzucht folgten neuen Paradigmen, die keinen Platz ließen für Agrarchemie. Auch das Vieh sollte artgerecht leben. Was als Randerscheinung begann, entwickelte sich schon in den 90er Jahren zum Boom. Im neuen Jahrtausend stehen weit mehr Kriterien im Mittelpunkt als nur der Verzicht auf Chemie im Anbau und quälende Unterbringung des Nutzviehs.
Ökologische Ernährung: Vegetarisch, vegan, regional
Lange Transportwege und Massentierhaltung werden vom Verbraucher als umweltbelastende Aspekte verstanden. Immer mehr Menschen verzichten deshalb auf den Verzehr von Fleisch oder senken den Konsum drastisch. Man muss ja nicht gleich Veganer werden, aber weniger Fleischkonsum bedeutet einen großer Beitrag zum Umweltschutz. Der Apfel vom Nachbarhof erscheint vielen inzwischen attraktiver als Obst von weit entfernten Kontinenten. Dessen Transport erfordert den Einsatz fossiler Brennstoffe und zusätzlicher chemischer Produkte. Nur so gelangen scheinbar frische Lebensmittel in die Regale, deren Ernte bereits Wochen zurückliegt. Anders als in den Anfangsjahren ist „Bio“ heute auch kaum mehr ein Griff in den Geldbeutel des Konsumenten: Am Markt sind die Preise für Bioprodukte durchaus vergleichbar mit denen für Erzeugnisse aus konventionellem Anbau. Die Kosten hängen natürlich auch vom Standard des Labels ab. Das EU Biolabel liegt preislich meist im niedrigeren Segment. Demeter oder Bioland haben dagegen deutlich strengere Auflagen und entsprechend etwas höhere Preise.
Fertiggericht oder frisch gekochte Mahlzeiten?
Greifen Sie zur Fertigpizza oder wird bei Ihnen noch frisch gekocht? Denn es zeichnet sich ein Trend ab: Immer weniger Deutsche bereiten ihre Mahlzeiten selbst zu, sondern greifen stattdessen zu Fertigprodukten. Dies legt der BMEL-Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft offen. Link zum Ernährungsreport 2017
Die Tatsache ist fast eine Überraschung, wenn man heute den Fernseher anschaltet. Kaum ein Sender, in dem nicht eine Kochsendung läuft. Ob Johann Lafer, Alfons Schubeck oder Jamie Oliver. Im TV wird der Kochlöffel noch geschwungen und Essen frisch zubereitet. Aber beim Kochen zuzusehen während das Fertiggericht sich im Ofen selbst kocht, entspricht immer mehr dem heutigen Lifestyle.
Hightech in der Agrarwirtschaft heute
Drohnen und computergesteuerte Landmaschinen finden immer häufiger Anwendung. Die Technik erlaubt es zum Beispiel, versteckt auf dem Feld lebendes Wild vor der Ernte auszumachen. Bedarfsgerechtes Düngen und den Einsatz intelligenter Melkroboter steuert der moderne Landwirt heute per App. GPS-Unterstützung inklusive. Auch davon profitiert der Verbraucher – ob er nun selbst kocht oder Fertigprodukte vorzieht. Wie weit die Entwicklung bereits fortgeschritten ist, erleben die Besucher auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. 2017 wird Ungarn das Partnerland der Grünen Woche sein. Trotzdem stehen regionale Produkte und ökologische Produktion auch in diesem Jahr wieder ganz weit oben auf der Agenda. Wer jetzt noch bereit ist faire Preise zu zahlen, schont Ressourcen und leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der eigenen Gesundheit.
(Bildquelle: Titelbild © Spinetta • Fotolia.com)