Verbraucherschutz – Bezeichnung Fruchtfleisch wird verboten
Verbraucherschutz ist ein hohes Gut und kein Konsument sollte hinsichtlich der Inhalte getäuscht werden. Ein wichtiges und richtiges Anliegen. Statt nun aber Stoffe zu kennzeichnen, die bei der Produktion von Lebensmitteln eingesetzt werden – was wohl Beipackzettel für einige Lebensmittel bedeuten würde – gibt es einen neuen Vorstoß, bei dem man geteilter Meinung sein kann.
Das Zitat des Agrarministers Christian Schmidt (CSU): „Ich möchte nicht, dass wir bei diesen Pseudo-Fleischgerichten so tun, als ob es Fleisch wäre.“ würde ja bedeuten, dass der Verbraucher die Worte „vegetarisch“ oder „vegan“ nicht kennt und in eine Falle tappt – kaum glaubwürdig, in einer Gesellschaft, in der sich rund 10% der Menschen ohne tierisches Fleisch ernähren.
Warnhinweis: Das Bild enthält kein Schnitzel aus tierischem Fleisch. Es ist rein pflanzlich!
Wenn Sie den Verbraucher nicht verunsichern möchten, dann sollten Sie solche Scheindebatten unterlassen und sich um wichtige Themen wie echten Tierschutz, dem Verbot von fragwürdigen Pflanzenschutzmitteln, etc. kümmern.
Und wenn überhaupt, dann machen Sie die Sache bitte auch konsequent:
Vegetarisches Fleisch ist kein Fleisch?
Verbieten Sie auch Begriffe wie Fruchtfleisch Herr Schmidt, denn hier handelt es sich keinesfalls um Schwein, Rind oder Geflügel? Das ist sicher verwirrend für den Verbraucher. Untersagen Sie bitte auch die Nutzung der Worte Hackschnitzel und Wurstfinger, nicht dass noch jemand versehentlich zu Messer und Gabel greift.
Außerdem: Muss Tee nicht auch umbenannt werden? Es gibt ja Teewurst und dennoch verzichten Teehersteller auf Fleisch im Tee. Ach nein, wenn dann müsste ja Tee in der Wurst sein – aber wen interessiert schon die Teelobby. Dürfen sich Wiener noch Wiener und Frankfurter noch Frankfurter nennen – so lange ist die Tradition der Städte ja auch nicht, gute neue Stadtnamen wären sicher schnell gefunden. Je tiefer man schaut, desto größer werden die Abgründe.
Gut, dass bei dieser Art von Politik nicht der Eindruck von Lobbyismus entstehen kann. Danke Herr Schmidt!
Wir sind der Meinung
Grundsätzlich muss man jedem Mitglied unserer Gesellschaft dankbar sein, wenn es zur veganen Currywurst oder zum vegetarischen Aufschnitt greift. Denn unabhängig von ethischen Aspekten ist es ökologisch ein wertvoller Beitrag.
Quellenverweise:
Zitat Agrarminister Christian Schmidt (CSU):
http://www.br.de/nachrichten/verbot-veggie-wurst-schmidt-100.html
Anzahl Vegetarier in Deutschland:
https://vebu.de/veggie-fakten/entwicklung-in-zahlen/anzahl-veganer-und-vegetarier-in-deutschland/